Beiträge aus dem 
aktuellen Schuljahr

 

 

Waldtage der 10.Klassen am Gymnasium Beilngries

Ein Schulnachmittag im Wald - das erwartete die Schüler der 10. Klassen am vergangenen Donnerstag. Zusammen mit ihren Biologielehrern und Herrn G. Dütsch und seinen Kollegen von der Forstverwaltung hatten sich die Schüler aufgemacht in das Naturschutzgebiet am Arzberg. Nach anstrengendem Anstieg erwartete die Schüler dort eine angenehme Kühle unter dem Kronendach des Waldes. Vogelgezwitscher in der Luft, blühende Orchideen am Wegesrand, das satte Grün der frischen Blätter von Bäumen und Sträuchern - Ruhe und Erholung in ungewohnter Weise in der heutigen kurzlebigen und hektischen Zeit, und eine Erfahrung, die auch die Schüler beeindruckte. Doch damit nicht genug, schließlich waren die Klassen im Rahmen des Biologieunterrichtes vor Ort und erfuhren so viel Wissenswertes über das Ökosystem Wald als Ganzes, aber auch über das Zusammenspiel einzelner Teile, und das anschaulich aus den Demonstrationen des Försters draußen in der Natur: Ahornblätter als Sonnenkollektoren zum Einfangen von Sonnenenergie, gefressen von tierischen Konsumenten, die Herr Dütsch zusammen mit den Schülern frisch aus dem Geäst schüttelte. Beide zeigen Einblicke in die vielfältigen Nahrungsbeziehungen im Wald. Eifrig im Laub und zwischen Totholz gewühlt wurde auf der Spur der zugrundeliegenden Stoffkreisläufe, sprich der Kleinstlebewesen, die zur Verrottung von Holz und abgefallenem Laub als Destruenten beitragen und so den Kreislauf der Natur vom Werden und Vergehen schließen. Reiche Beute war den Schülern in die Becherlupen gegangen und konnte auf einem ausgebreiteten weißen Tuch gut beobachtet werden: Asseln, kleine Spinnen, Hundert- und Tausendfüßer, Ameisen und andere mehr, die ihrer Natur gemäß nichts anderes im Sinn hatten als möglichst rasch die ungewohnt ungeschützte Umgebung wieder zu verlassen und ins vertraute dunkel-modrige Laub zu flüchten. Fehlt noch der Mensch im Wald, der diesen beobachtet (z.B. mit Borkenkäferfallen) und bewirtschaftet: Welchen Wert hat eigentlich ein gut gewachsener Stamm, nutzbar als Bauholz? Warum werden die Stämme entrindet und was ist ein Ster? Fragen, die Herr Dütsch für die Schüler aus seinem Arbeitsbereich heraus beantwortete. Wird ein Wald nachhaltig bewirtschaftet, so darf nicht mehr Holz entnommen werden, als in gleicher Zeit auf gleicher Fläche nachwächst - ein Gesichtspunkt, der auch in globaler Hinsicht entscheidend ist und nochmals aufgegriffen wurde im Zusammenhang mit der Energie im Ökosystem. Diese nimmt nämlich, eingestrahlt von der Sonne, von Stufe zu Stufe - vom Baum übers Reh zum Luchs - stetig ab und das war beim besten Willen auch von den Schülern nicht zu ändern: die durften nämlich Energie - symbolisiert durch Wasser - im Wettkampf - in durchlöcherten Eimern - bis ans Ende der Nahrungsketten transportieren. Am Ende war natürlich im Eimer der längsten Kette weniger Wasser, eine bleibende Erkenntnis und eine angenehme Abkühlung zum Abschluss der kurzweiligen und aufschlussreichen Ausführungen des Forstspezialisten Herrn Dütsch und seiner Kollegen.

N. Porschke