Beiträge aus dem 
Schuljahr 2005 / 2006

 

Brauereibesuch

Zu Weihnachten ist es normalerweise fertig gebraut: das erste Bier der laufenden Saison – das lernten die fünf 8.Klassen des Gymnasiums Beilngries, als sie kürzlich mit ihren Biologielehrern Herrn Zänker, Frau Kleemann und Frau Porschke die einzig verbliebene Brauerei des Ortes besichtigten. Unter der fachkundigen Führung von Frau Schattenhofer durften frisch für den Brauprozess angeliefertes Malz gekostet und Hopfenblüten, die dem Bier zu seinem typisch bitter-aromatischen Geschmack verhelfen, eingehend betrachtet werden. Auch, dass nur die weiblichen Hopfenblüten zum Brauen geeignet sind, erfuhr der aufmerksame Zuhörer aus den umfangreichen, aber überaus kurzweiligen Ausführungen der Brauereibesitzerin – und schrieb es rasch in den zuvor von den Lehrkräften ausgeteilten Quizbogen. Schließlich wollten die nicht nur den entscheidenden Teil der Hopfenpflanze oder die richtige Reihenfolge der Vorgänge Läutern, Lagern, Darren, Gären, Würzen und Maischen wissen, sondern auch die Unterschiede zwischen ober- und untergärigen Hefen, oder warum die Gerste bei der Malzherstellung erst keimen muss. Denn Ziel eines im Rahmen des Biologieunterrichtes durchgeführten Unterrichtsganges in eine Brauerei ist in erster Linie das Kennenlernen eines „biotechnologischen Produktionsverfahrens zur Herstellung eines Nahrungs- und Genussmittels“ – wie zum Beispiel dem für Bayern ach so typischen Bier. Und so verließen die Achtklässler mit fast schon ausgefüllten Fragebögen, beeindruckt vom Fachwissen der Spezialistin, aber auch von der Größe der Kessel, in denen die Maische gekocht wird, das Sudhaus, um in den Lagerkeller zu gelangen und dort noch mehr zu lernen. Nachdem die Hefen nämlich in offenen und daher für den Besucher nicht zugänglichen Gärbottichen für die Bildung des Bestandteils schlechthin, des Alkohols, gesorgt haben, gärt das Jungbier dort bei unangenehm tiefen Temperaturen nochmals nach und vervollkommnet sich selbst so zu dem allseits beliebten bayerischen Gerstensaft, den die Schüler natürlich nicht kosten durften. Abschließend führte der Unterrichtsgang noch in die Flaschenabfüllanlage, wo Frau Schattenhofer geduldig alle verbliebenen Fragen der Schüler über Hefen, Brauwasser, Biersorten, oder darüber wie lange es die Brauerei Schattenhofer eigentlich schon gibt, beantwortete.

Nicole Porschke