Beiträge aus dem 
Schuljahr 2005 / 2006

 

Schreibwerkstatt 


Fabeln faszinieren!

Seit über 2000 Jahren werden sie gern gelesen:
die kleinen Geschichten,
in denen Tiere die tragenden Rollen spielen.
Eine moralische Botschaft gehört immer dazu;
doch wird sie auf eine so vergnügliche und amüsante Art präsentiert,
dass der Leser,
selbst wenn er sich angesprochen fühlen sollte,
 nicht wirklich böse sein kann.

An großen Vorbildern wie
 Äsop, Phaedrus, La Fontaine und Lessing
orientierten sich die
Schülerinnen und Schüler der Klassen 6b und 6e,
frei nach dem Motto:

"Fabeln lesen ist nicht schwer, Fabeln schreiben auch nicht sehr!"

Die Fabel vom Esel und vom Hasen:
Was du heute kannst besorgen, das verschiebe nicht auf morgen.

 

 Löwe und Maus zeigen uns:
Hochmut kommt vor dem Fall.

Vom Fuchs und vom Wolf kann man etwas lernen:
Was du heute kannst besorgen, das verschiebe nicht auf morgen.

 

Der Löwe träumt vom Esel:
Was du heute kannst besorgen, das verschiebe nicht auf morgen.
Selbst ein Löwe sollte nie vergessen:
Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen

 

Auch Vogeljunge müssen klein anfangen:
Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen.
Der Fuchs legt den Esel herein:
Wer zuerst kommt, mahlt zuerst.

 

Die Gerechtigkeit siegt:
Wer zuerst kommt, mahlt zuerst
Einmal trifft es auch den Fuchs:
Hochmut kommt vor dem Fall
Auch der Pfau macht die Erfahrung:
Hochmut kommt vor dem Fall.

 

Neues vom Wolf und vom Fuchs:
Was du heute kannst besorgen, das verschiebe nicht auf morgen.

 

Meister Lampe merkt zu spät:
Wer zuerst kommt, mahlt zuerst.
Der Wolf unterliegt dem Löwen:
Wer zuerst kommt, mahlt zuerst.

 

Ein besonders fauler Wolf:
Was du heute kannst besorgen, das verschiebe nicht auf morgen.
Das wird die Füchsin nie vergessen:
Was du heute kannst besorgen, das verschiebe nicht auf morgen.

 


Barbara Werthner

 

Der Löwe träumt vom Esel:
Was du heute kannst besorgen, das verschiebe nicht auf morgen.

von Katrin Halbig und Theresa Kornprobst

Eines Tages lag ein Löwe voll gefressen in seiner Höhle und schlief. Eine Weile später wachte er auf und tappte aus der Höhle heraus. „Heute ist aber ein schöner Sommertag.“, dachte der Löwe, „Da lass ich mir ja lieber die Sonne aufs Fell scheinen, als dass ich in meiner kalten, dunklen Höhle liege.“ So legte er sich vor die Höhle und schlief noch ein bisschen. Inzwischen kam ein Esel und graste auf einer Wiese, die ein Stückchen von der Höhle des Löwen entfernt war. Als der Löwe wieder aufwachte, erblickte er den Esel in der Ferne und dachte sich: „Der Esel wäre zwar eine leichte Beute, denn er ist sehr dumm, aber ich bin schon satt. Er wird schon morgen wieder da sein und Lust habe ich auch nicht darauf, den jetzt zu jagen.“ Der Löwe war fest davon überzeugt, dass der Esel morgen wieder da wäre und er ihn dann jagen könnte. So ging der Löwe in seine Höhle und schlief bis am nächsten Morgen. Am nächsten Morgen, als er wach war, tapste er aus der Höhle und dachte sich: „Den Esel jage ich jetzt gleich, denn ich bin über die Nacht hungrig geworden.“ Doch als er hinaussah, sah er keinen Esel. Er schaute sich immer wieder um, aber er konnte keinen Esel sehen. Verärgert dachte er sich: „Hätte ich ihn gestern gejagt, dann hätte ich etwas zu essen gehabt. Jetzt werde ich vielleicht erst am Abend etwas bekommen.“
Die Lehre dieser Fabel lautet: Was du heute kannst besorgen, das verschiebe nicht auf morgen.


zurück
 
 
 
 

 

 

 

 

 
 
 
 

Auch Vogeljunge müssen klein anfangen:
Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen

 von Eva Kuhr

 Eines Morgens betrachtete die Vogelmutter stolz ihre vier kleinen Vögelchen und dachte sich: “Heute ist es so weit, heute dürfen sie mit mir in die Lüfte schweben. “Als die Kleinen aufwachten und sich streckten, sagte die Mutter: “Auf geht’s! Heute werde ich mit euch fliegen gehen. “Die Kleinen waren begeistert. Nach dem Frühstück hockten alle am Nestrand und sahen der Mutter zu, die elegant durch die Lüfte schwebte. Dann flog sie zum Nest, wo die Kleinen schon auf sie warteten. Sie erklärte ihnen, wie sie die Flügel halten sollten .Zuerst kam das Älteste an die Reihe. Es saß schon in Startposition. Dann sagte die Mutter: “Los geht’s!“ Und das Kleine sprang vom Nestrand ab. Zuerst sah es so aus, als fiele es auf den Waldboden, doch plötzlich schwebte es hoch. Es flatterte mit den Flügeln und siehe da, es konnte fliegen. Bei den anderen funktionierte es genauso. Nur bei dem Jüngsten ging alles schief. Es landete immer auf dem Bauch. Es tat ihm zwar nicht weh, denn der Waldboden war mit weichem Laub bedeckt. Aber dennoch ärgerte sich das Jüngste, dass die anderen schon fliegen konnten. Die Mutter sprach: “Nicht jeder kann gleich alles!“ Doch das Kleine wollte nicht aufgeben. Es wollte wissen, wie es war, wenn man in der Luft schwebte. Die anderen lachten es jedes Mal aus, wenn es wieder auf dem Bauch gelandet war. Die Mutter schimpfte sie, dann hörten sie auf und erkundeten lieber den Wald. Das Kleine war traurig, es wollte so gerne mitfliegen. Die Mutter ermutigte es immer wieder. Als schließlich die Sonne unterging und der Wald sich rot färbte ging, das Kleine, nun schwach und traurig, ins Nest und schlief bei seinen anderen Geschwistern ein. Die Mutter sagte noch: “Morgen lernst du es auch, du hast es heute ja auch schon fast geschafft. “Dann schlief sie auch ein.
Die Lehre dieser Fabel ist: “Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen.“

 
zurück
  
 
 

 

 

 

 

 
 
 

Vom Fuchs und vom Wolf kann man etwas lernen:
Was du heute kannst besorgen, das verschiebe nicht auf morgen

von Christina Brigl

An einem warmen Sommerabend wollte ein Fuchs zum Jagen gehen und sich ein Mittagessen für den nächsten Tag holen. Das Gleiche hatte auch der Wolf vor.
Der Fuchs hatte Glück, nach kurzer Zeit fing er einen Hasen. Der Wolf dagegen fing nicht den kleinsten Leckerbissen. Als der Fuchs den Hasen zerlegt hatte, schleppte er ihn in sein Revier und legte sich daneben schlafen. Das bemerkte der Wolf und dachte: „ Wenn er schläft, werde ich mir seine Beute holen und sie auffressen! So gut ist es mir noch nie gegangen, dass ich  nicht einmal mehr jagen muss! “
Der Fuchs war nach kurzer Zeit schon eingeschlafen. Der Wolf wartete noch eine Weile, bis er sicher war, dass der Fuchs wirklich schlief, und schlich dann zum Revier. Die Höhle lag nicht weit entfernt in einer großen Hecke. Der Wolf schlich ganz leise, weil er den Fuchs durch das Knistern der Äste, die am Boden lagen, nicht wecken wollte. Am Versteck des Fuchses angekommen, war ihm schon mulmig zu Mute, denn er wusste, wenn der Fuchs aufwachen würde, bekäme er großen Ärger. Als er beim Hasenbraten ankam, dachte er: „Wenn ich gleich hier bleibe, muss ich die Beute nicht mitschleppen!“ Das machte er dann auch. Schnell aß er den Hasen auf. Als er das letzte Stück essen wollte, wachte der Fuchs auf, weil das  Schmatzen des Wolfes so laut war. Er war sofort hellwach, als er den Wolf sah. „Was suchst du in meinem Revier?“, wollte er wissen. Darauf erwiderte der Wolf: „ Wenn du den Braten erst morgen gegessen hättest, dann hätten ihn die Mäuse oder andere Tiere schon gefressen!“ Er verschlang das letzte Stück und ging.
Die Lehre dieser Fabel: Was du heute kannst besorgen, das verschiebe nicht auf morgen.
   

zurück
 
   
 

  

 

 

 

 
 
 
 

Der Fuchs legt den Esel herein:
Wer zuerst kommt, mahlt zuerst

von Stephan Schmidt, Gerhard Herrler, Thomas Mayer,
Jonas Finger, Florian Zwießler

An einem schönen Frühlingstag bei Sonnenaufgang trabte der Esel einen Waldweg entlang und traf auf den Fuchs."  Wo läufst du so früh hin, lieber Esel?“, fragte er. „ Zum Bach, ich will der Erste sein, damit ich ganz nah am Ursprung der Quelle bin und nicht das trübe Wasser trinken muss“, antwortete der Esel. „ Dann nimm doch den kürzeren Weg, dass du schneller an der Quelle bist. Gehe durch den Wald und nicht außen herum“, schlug der Fuchs vor. „Danke“, entgegnete der Esel und lief in den Wald. Der Esel verirrte sich zwischen den Bäumen und kam dann auf den Weg zurück, wo er den Fuchs getroffen hatte, doch der war nicht mehr da. Der Fuchs war schon zum Bach gelaufen und trank frisches Wasser.
Nach langer Zeit kam der Esel zur Quelle, aber der Platz am Ursprung war vom Fuchs besetzt. Der Esel stellte sich unter den Fuchs und musste das getrübte Wasser trinken.
Die Lehre dieser Fabel: Wer zuerst kommt, mahlt zuerst.
 

zurück
 
  
 

 

 

 

 

 
 
 
 
 
Neues vom Wolf und vom Fuchs:
Was du heute kannst besorgen, das verschiebe nicht auf morgen

von Stephan Schmidt
 


An einem schönen Herbsttag noch vor Wintereinbruch hatte ein Wolf zwei Rehe gefangen.
Der Wolf legte sich auf eine Lichtung und fraß eines. Das andere versteckte er im nahe gelegenen Gebüsch. Er dachte: „Ich will das eine Reh in meiner Höhle in den Bergen als Wintervorrat lagern, aber jetzt gehe ich noch nicht hinauf. Ich muss erst einmal einen Verdauungsschlaf halten, das Reh bringe ich später in die Höhle.“ Der Fuchs, der den Wolf aus dem Wald beobachtet hatte, sagte zu sich: „So ein saftiges Reh! Ich habe schon seit Tagen nichts mehr zwischen die Zähne bekommen.“ Der Fuchs schlich aus seinem Versteck zu dem Gebüsch, wo der Wolf das Reh versteckt hatte. Der Dieb holte das Wild auf die Lichtung und verspeiste es genüsslich. „ Das war mal wieder was Gutes zum Essen“, sagte er satt. Nach einiger Zeit wachte der Wolf auf und trabte verschlafen zum Gebüsch, wo er das Reh versteckt hatte. Doch es war nicht mehr da! Da sah er den Fuchs, der mit den Resten des Wildes im Gras lag. „Hätte ich doch das Reh vorher in meine Höhle gebracht!", dachte er bekümmert, aber es war zu spät.
Die Lehre dieser Fabel: Was du heute kannst besorgen, das verschiebe nicht auf morgen.


zurück

 

 

 

 

   
 

 
 
 
 
 
 
 

Löwe und Maus zeigen uns:
Hochmut kommt vor dem Fall

von Viola Neue

Es trafen sich einmal an einem warmen Sommertag ein Löwe und eine Maus an der Waldlichtung. Voller Hochmut gab der stolze Löwe an: „Sieh nur, wie meine prächtige Mähne in der Sonne glänzt!“ Doch die kleine Maus störte die Angeberei des Königs der Tiere nicht. Sie war daran gewöhnt. „Lass uns doch im Wald spazieren gehen!“, schlug der Löwe vor. Die Maus stimmte zu und so spazierten sie im Wald umher. Nach einer Weile kamen sie vom Weg ab und verirrten sich im dunklen, kühlen Nadelwald. Die Sonne konnte kaum durch die dichten Bäume scheinen. „Wo sollen wir denn jetzt hingehen?“, fragte die ängstliche Maus mit zittriger Stimme. „Du brauchst keine Angst zu haben, ich kenne den Weg schon!“, behauptete der stolze Löwe,  „Wir müssen einfach geradeaus weiter.“ Doch bald wurde auch er etwas unsicher. „ Vielleicht war das doch nicht der richtige Weg.“, flüsterte die Maus. „ Natürlich, immer der Nase nach!“, brüllte der Löwe. Plötzlich sahen sie einen dunklen, unangenehm riechenden Sumpf, der ihnen den Weg versperrte. „ Wollen wir nicht doch umkehren?“, fragte die Maus schüchtern. „ Pappalapapp!“, rief der Löwe sicher, „ Wir nehmen uns einfach einen Stamm, legen ihn über den Sumpf und marschieren drüber.“ Die Maus konnte nicht widersprechen. Gedacht, getan. Schnell lag der Stamm über dem Sumpf. „Ich gehe zuerst!“, sprach der Löwe hochmütig. Mit einem Satz sprang er auf den Baumstamm. Doch auf einmal brach das Holz und der Löwe stürzte kopfüber in den stinkenden Sumpf. „Hilfe, Hilfe, so hilf mir doch!“, rief er. Die Maus hopste auf einen Ast, der zum Baum daneben gehörte und hängte sich daran, sodass er sich nach unten bog. Der Löwe klammerte sich fest und zog sich am Ast heraus. Er war zwar noch am Leben, aber seine vorher so prächtige Mähne war verklebt und stank fürchterlich.
Der Löwe bedankte sich bei der Maus und war seitdem nicht mehr so hochmütig.
Die Lehre dieser Fabel ist: Hochmut kommt vor dem Fall.

 
zurück
  
 
 
 
 

 

 

 

 

 
 
 
 

Auch der Pfau macht die Erfahrung:
Hochmut kommt vor dem Fall

von Carola Bader

An einem schönen Sommertag kam ein Pfau an einen Bach stolziert, wo die Rehe gewöhnlich tranken. Sein Prachtkleid glitzerte in der Sonne und er fühlte sich viel besser und schöner als sie. Als er den Bach erreichte, machte er sich bei den Rehen bemerkbar, doch das Wild beachtete ihn nicht. Da lachte er streitsüchtig: „Es muss gestern sehr spät gewesen sein, als ihr ins Bett gegangen seid. Ihr seht heute wirklich mal wieder schrecklich hässlich aus." Doch die Rehe sprachen: „Was willst du denn schon wieder hier, du weißt doch, dass du hier nichts verloren hast.“ Der Pfau jedoch hörte nicht und ging arrogant am Bach entlang und dachte: „ Sie sehen doch nicht so glänzend aus wie ich, das wissen sie!“ Die Rehe aber wurden wütend, als er schließlich seine bösartigsten Schimpfwörter über die Lippen ließ, und einigten sich darauf, mit ihm einen Sprung über den Bach zu veranstalten. Am nächsten Tag, stand der Pfau früh auf und bereitete sich auf seinen Sprung vor. Er wusste genau, dass er über den Bach käme und die schönste Figur zeigen würde. Das Wild aber war ganz anderer Meinung. Ein Reh flüsterte: „Dem werde ich es zeigen. Er mag vielleicht schön sein, aber deshalb muss er noch lange nicht im Weitsprung besser sein als wir.“ Schließlich trafen sich das Reh und der Angeber neben dem Bach. Ein anderes Wild pfiff zum Start und beide sprangen los. Das Reh kam knapp an dem Bach vorbei und landete auf festem Boden. Glücklich und fröhlich zugleich drehte es sich um. Doch was war das? Der Pfau stürzte kreischend ins kalte Bachwasser und schrie ängstlich: „Holt mich hier aus dem ekligem Bachwasser raus. Ich werde doch schmutzig.“ Aber das Reh lachte nur und dachte: „ Das hat er nun von seiner Angeberei!“
Die Lehre dieser Fabel ist: Hochmut kommt vor dem Fall.  

 
zurück
 
 

  

  

 

 

 
 
 
 
 
 
 
Die Fabel vom Esel und vom Hasen:
Was du heute kannst besorgen, das verschiebe nicht auf morgen

von Konstantin Schneider

An einem kühlen Herbsttag lag ein Esel faul im Schatten einer Eiche, die auf einer Lichtung im Wald stand. Er lag da und ließ sich vom leichten Wind das Fell streicheln. Plötzlich rief jemand: „Hey, Esel! Steh auf und komm mit mir. Im Wald ist ein Apfelbaum umgefallen und die ganzen schönen Äpfel, an die wir sonst nie herangekommen wären, liegen jetzt am Boden.“ Es war der Hase. Schläfrig sah ihn der Esel an und antwortete: „Hallo, Hase. Ich glaube, ich muss dich enttäuschen. Viel zu müde bin ich, als dass ich mitkommen könnte. Lauf und hole dir Äpfel für den Winter. Morgen werde ich auch kommen.“ Sie sahen sich noch kurz an, dann wandte der Hase sich ab und rannte Haken schlagend in das dichte Gebüsch. Am nächsten Morgen stand der Esel schon früh auf und ging gemächlichen Schrittes den Weg entlang. Er freute schon auf die saftigen Äpfel. Bei dem Gedanken, bald so eine Frucht zwischen den Zähnen zu haben, lief ihm das Wasser im Mund zusammen. Um ihn herum war es angenehm ruhig. Nur ein paar Vögelchen zwitscherten und die nahe Quelle plätscherte. So ging er noch einige Minuten. Als er am Apfelbaum ankam, erschrak er sehr. Kein einziger Apfel war mehr da! Vergeblich suchte er wenigstens einen. Doch die anderen Tiere hatten amTag zuvor alle Äpfel gefressen. Der Esel ärgerte sich über seine eigene Dummheit und trottete mit leerem Magen zurück auf seine Lichtung.
Aus dieser Fabel sollen wir die Lehre ziehen: Was du heute kannst besorgen, das verschiebe nicht auf morgen.

 
zurück
 

  

 

 

 

 

 
 
 
 
 
 
 

Ein besonders fauler Wolf:
Was du heute kannst besorgen, das verschiebe nicht auf morgen.

von Sebastian Haas

Einst lief ein sehr fauler Wolf zu seinem Bau zurück. Schön langsam gingen ihm seine Vorräte aus, und so musste er neues Futter heranschaffen. Doch auf einmal hörte er ein Geräusch. Er rannte in die Richtung, aus der das Geräusch kam. Er vernahm es von dort, wo ein sehr langer Felsvorsprung war. Als er angelangt war, sah er ein riesiges Rudel von Rehen. Das Wasser lief ihm schon im Mund zusammen, doch es war schon spät, der Wolf war müde, und der Weg ins Tal war noch weit. Da dachte sich der Wolf: „Die Herde wird morgen auch noch hier sein! Warum sollte ich mich abhetzen, jetzt, wo ich doch eh schon so schlapp bin?“ Da machte der Wolf kehrt, lief zurück zu seinem Bau und legte sich schlafen. Doch am nächsten Tag, als der Wolf in das Tal rannte, sah er, dass die Herde schon wieder weiter gezogen war. Da ärgerte sich der Wolf so sehr, dass er auf die nächste Klippe rannte, und sich hinabstürzte.
Die Lehre, die wir aus dieser Fabel ziehen, ist: 
Was du heute kannst besorgen, das verschiebe nicht auf morgen.                  

 
 zurück
 
 
 
 
 
 
 

 

 

 

 

 

 

Das wird die Füchsin nie vergessen:
Was du heute kannst besorgen, das verschiebe nicht auf morgen

von Franziska Bittner

 An einem Montagmorgen wollte eine Fuchsmutter einen Sack voll Nüsse bei Frau Eichhörnchen besorgen. Aber als sie gehen wollte, dachte sie sich: „Ich habe jetzt keine Lust, ich ruhe mich lieber aus und lade meine Freundinnen zum Teetrinken ein. Die Nüsse können auch bis morgen warten.“ So ruhte sie sich aus und anschließend rief sie die anderen Fuchsdamen an, um sie zum Teetrinken einzuladen. Als sie am Abend ins Bett ging, rief eines ihrer Jungen: „Mama! Mir ist schlecht und ich habe Kopfweh. Komm schnell!“ Die Füchsin sprang auf und eilte zu dem Jungen. Aber als sie bei ihm war, stellte sie fest, dass es Fieber und eine ganz selten auftretende Krankheit hatte. Man konnte sie nur heilen, wenn man Nüsse und frische Milch hatte. Das Junge sagte: „Mama? Muss ich jetzt sterben?“ „ Nein! Ich brauche nur Nüsse, denn frische Milch von der Ziege habe ich schon! Warte bis morgen, dann kannst du die Nussmilch trinken und wirst wieder gesund.  Schlafe jetzt weiter! Gute Nacht.“ Die Mutter machte sich Vorwürfe, denn der Nusssack wäre schon für Montag bestellt gewesen.
Am nächsten Morgen eilte sie gleich zu Frau Eichhorn, ohne vorher nach ihrem kranken Jungen zu sehen. Ihr Mann wusste nichts von dem todkranken Jungen, denn er war gestern Abend noch nicht nach Hause gekommen. Als Frau Fuchs mit der Nussmilch ins Zimmer kam, sah sie ihren Sohn tot im Bett liegen. Dann fingen die Füchsin wie ihre anderen Jungen zu weinen an. Der Vater kam ins Zimmer und sah seinen Sohn ebenfalls tot im Bett liegen. Seine Frau sagte: „Es ist alles meine Schuld. Ich hätte die Nüsse schon gestern holen müssen, aber statt dessen habe ich mit meinen Freundinnen Tee getrunken.“ 
Und die Lehre dieser Fabel: Was du heute kannst besorgen, das verschiebe nicht auf morgen.  

 
zurück
 
    
 
 
 
 
 
 

 

 

  

 

 

Meister Lampe merkt zu spät:
Wer zuerst kommt, mahlt zuerst

von Johanna Graf, Sophia Mosandl, Annika Fischer und Christina Brigl

 
An einem schönen Sommertag im Mai trafen sich Fuchs und Hase auf dem Weg nahe der Wiese.
Listig fragte der Fuchs: „Wo willst du hin, Freund? “ „Ich gehe zum Bach, verehrter Fuchs“, antwortete Meister Lampe. „Darf ich mitkommen?“, bat der Fleischfresser. „Ja ! Wir können doch ein Wettrennen zum Bach machen. Wer zuerst da ist, darf an der Stelle trinken, wo das frischeste Wasser fließt “, sprach der Hase. „Einverstanden“, sagte der Fuchs, „Aber damit keiner schummeln kann, holen wir den Kranich. Er soll der Schiedsrichter sein. “ Der Hase nickte, beide Tiere liefen los und holten den Kranich. Sie gingen zusammen auf den Waldweg, wo das Rennen stattfinden sollte. Fuchs und Hase stellten sich in Position und der Kranich sprach laut: „Auf die Plätze! Fertig! Los!“ Beim letzten Wort sprinteten die zwei Wettläufer los. Der Vogel flog über ihnen und überprüfte, dass keiner mogelte. Der Hase lag vorne, aber der Fuchs war dicht hinter ihm. Jetzt hatten beide die Hälfte der Strecke erreicht, doch plötzlich stolperte der Fuchs und fiel zu Boden. Stöhnend blieb er am Waldweg liegen.  Der Hase bremste: „Hast du dich verletzt? Soll ich dir helfen?“ „Nein, nein! Geht schon“, antwortete der Fuchs mit schwacher Stimme. Jetzt sprang er auf und schubste den Hasen zur Seite. Der Kranich war schon über den Wald geflogen und wartete am Ziel. „Hey!“, rief Meister Lampe und lief entrüstet hinter her. Tränen standen in seinen Augen. Er war jetzt auch am Ziel, am Silberbach, angekommen. Der Fuchs stand triumphierend am Hügel und genoss das kalte Wasser. Der Hase trottete zum unteren Ende und blickte traurig ins trübe Wasser. Der Kranich stellte fest: „Der Gewinner ist der Fuchs!“ „Ha! Ha! Tja, wer zuerst kommt, hat einen Vorteil“, rief der Gewinner dem Verlierer zu.
Wir lernen daraus: „Wer zuerst kommt, mahlt zuerst!“

 
zurück
 
 
 

 

 

 

 
 
 
 
 
 
 
 

Der Wolf unterliegt dem Löwen:
Wer zuerst kommt, mahlt zuerst

von Sophia Mosandl

 In einem großen Wald lebte ein starker Wolf, der schon seit vier Tagen nichts mehr zu essen bekommen hatte. Da erblickte er ein junges Reh, das durch den Wald sprang. Er verfolgte es gierig, da ihm das Wasser im Mund zusammenlief. Das Reh war nur noch ein paar Meter vom Wolf entfernt, als plötzlich der mächtige Löwe dem ängstlichen Kitz den Weg versperrte. Es wich auf die Seite aus und wurde nun von zwei Jägern verfolgt. Das arme Tier war außer Atem und wurde von den beiden Fleischfressern eingeholt. Da der Wolf schwächer und langsamer als der Löwe war, war er dem König der Tiere unterlegen. Gierig packte der Löwe das Reh und wollte es zerreißen, als der Wolf plötzlich sagte: „Hey, das ist meine Beute. Ich habe das Reh zuerst gesehen!“ „Aber ich habe es zuerst gepackt!“, sprach der egoistische Löwe. Darauf konnte der Wolf nichts mehr sagen. Er war still und überließ dem gierigen Löwen seine Beute. Eingebildet sah der König der Tiere zum immer noch hungrigen Wolf und sagte: „Tja, Wolf, wer zuerst kommt, mahlt zuerst.“
Diese Fabel sagt uns: Nicht jeder, dem sein Anteil zusteht, bekommt ihn auch, wenn es jemanden gibt, der schneller ist.

 
zurück
 
 
 
 

 

 
 

 

 
 
 
 

 

 

 

Auch der Löwe sollte nicht vergessen:
Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen

von Annika Fischer

An einem sonnigen Tag im Frühling trafen sich ein kleiner Luchs und ein junger Löwe zur Jagd an einer Lichtung mit vielen Rehen.
 „Komm! Lass uns ein Reh umkreisen und es dann erlegen!“, rief der junge Luchs. „Eine gute Idee!“, antwortete der Löwe. Die ersten Blumen blühten schon auf und eine leichte Brise war zu spüren. So trug der Wind den Geruch der beiden Jäger von der Herde weg. Leise pirschten sie sich an und umkreisten die Rehe. Der junge König der Tiere, der gerade ein geschwächtes Tier beäugte, sprach zum Luchs: „Ich, der Starke, werde das Reh ohne deine Hilfe erlegen.“ Da legte sich ein Reh auf den Boden, um zu verschnaufen. „Jetzt!“, brüllte der Löwe. „Aber du hast doch noch nie in deinem Leben einem Tier die Kehle durchgebissen!“, entgegnete der Luchs. Der kleine Löwe sagte verärgert: „Ich kann alles!“ Doch da war sich der Luchs nicht so sicher: „Lass mich dir helfen, es wird dir sonst entwischen. Keiner kann so etwas auf Anhieb!“ Doch der Löwe beachtete ihn nicht mehr. Er stürzte sich auf das geschwächte, ahnungslos am Boden liegende Reh. Die anderen stürzten in alle Richtungen davon. Der Luchs beobachtete den jungen Löwen skeptisch. Der unerfahrene Löwe verletzte das Tier leicht an der Flanke und drehte sich siegessicher zum Luchs um und prahlte: „Da! Ich hab es!“ Doch das Reh nutzte die günstige Gelegenheit, entwischte und humpelte in den Schutz des Waldes zurück zu seiner Herde.
Die Lehre dieser Geschichte lautet: Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen.
  

zurück
 
 

  

 

  

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

Die Gerechtigkeit siegt:
Wer zuerst kommt, mahlt zuerst

von Manuel Soares da Silva

Der alte, schwache Löwe lag an einem Tag gemütlich in seiner Höhle. Er verkündete seinem Schreiber, dem Reiher, dass ein Wettbewerb um den Thron des Löwen veranstaltet werden sollte. Es kamen viele zu diesem Wettbewerb, auch der Fuchs.  Alle Tiere, die teilnahmen, sammelten sich vor dem Eingang der Höhle des Löwen. Der Löwe trat heraus. Mit ausgestrecktem Kopf brüllte er über die Klippe. Er wolle auch seinen Sohn teilnehmen lassen, um seinen Thron zu verteidigen.  Er brüllte mit rauer Stimme in die Menge: „Liebe Bewohner des Waldes, die Aufgabe wird sein, dass die vier Besten zu einem Wettlauf zu dem großen Felsen antreten müssen. Man muss den Wald und die Kornfelder durchqueren! Der, der als Erster den Felsen erreicht hat, wird neuer König der Tiere!" Er suchte die Besten heraus und alle vier gingen an den Start vorm Waldrand. Der Reiher gab das Zeichen für den Start. Der schlaue Fuchs mit seinem rotbraunem Fell, der große Bär, der stattliche Sohn des Löwen, der flinke Hase und das flauschige Schaf rannten in den  Wald. Der schlaue Fuchs wollte unbedingt den Thron des Löwen erringen. Er kämpfte aber nicht mit fairen Mitteln. Da sich im dichten Wald keiner so gut auskannte wie der Fuchs, schlich er sich hinterlistig zum Schaf und erlegte es. Er versteckte es an einem Platz, den nur er kannte. Er dachte sich: „Jetzt hab ich nur noch drei Gegner!" Er lockte den Bären mit etwas Honig zu einer Schlucht. Der Bär fiel hinein und der Fuchs rannte zu den Kornfeldern. Dort wartete er hinter einer Reihe von Kornreihen, die an diesem schönen Tage in der Sonne strahlten. Da sah er den Hasen anhoppeln. Blitzschnell schnappte der Fuchs zu und ließ den Hasen liegen. Er hatte nur noch den Löwen, den Sohn des Königs der Tiere, im Visier. Doch er konnte den Löwen nicht erblicken. So dachte er: "Ach, der wird noch im Wald umherirren! Da werd ich doch zum Endspurt ansetzen!" Er rannte zum Rand der Kornfelder. Jetzt nur noch über den Hügel und - wen sah er da? Den Löwen, dessen Mähne im leichten Wind wehte. Der Fuchs schrie:" Was machst du den hier?" Der Löwe brüllte:" Wah, wer zuerst kommt, mahlt zuerst!" Und so wurde der Löwe zum neuen König. Der Fuchs wurde verbannt, denn man hatte seine unfairen Mitteln entdeckt.
Die Moral der Geschichte: Wer zuerst kommt, mahlt zuerst.
 

zurück
 
 
 
 
 

 

 

 

 

 
 

 

 

Einmal trifft es auch den Fuchs:
Hochmut kommt vor dem Fall

 von Jennifer Everaert        

Einst stolzierte ein Fuchs an einem Kranich vorbei und stahl diesem das Futter. Der Kranich schaute erst nur verdutzt, doch dann wurde er wütend: „Warte, Fuchs, das ist meine Beute!“ Der Fuchs aber sagte nur kurz: „ Du bist es doch gar nicht wert, so einen Leckerbissen zu bekommen. Ich dagegen habe das Recht darauf!“ Der Kranich flog wütend davon. Der Fuchs aß gemächlich den Fisch auf und ging dann durch den herbstlichen Wald. Die Blätter knirschten unter seinen Füßen und er genoss die frische Luft. Von weitem schon sah er den Kranich, der gerade wieder einen Fisch aus dem vor ihm liegenden Fluss gefangen hatte. Jetzt wurde er wütend, denn er meinte, dass er ein Anrecht auf die Beute  hätte. Er rannte auf den Kranich zu und knurrte: „Hey, du hast nicht das Recht auf den Fisch, das haben nur die Besten! Also gib ihn her!“ Der Kranich aber fühlte sich sicher, denn der reißende Fluss zwischen ihnen war zu breit, als dass der Fuchs hätte darüber springen können. Doch dieser, von seiner Arroganz gepackt, lief auf den Abgrund zu und dachte: „ Das schaffe ich doch locker!“ Er sprang ab, doch die Klippe auf der anderen Seite war zu weit entfernt. Der Fuchs konnte sich an der Kante der Felswand festklammern, doch er konnte sich kaum mehr halten. Er schrie: „So hilf mir doch, Kranich!“ Doch der Kranich nahm nur seinen Fisch und flog davon. Der Fuchs verlor den Halt und stürzte ins Wasser. Der Fluss riss ihn mit sich. Am nächsten Tag wurde der Fuchs tot ans Ufer gespült.
Die Lehre dieser Fabel lautet: Hochmut kommt vor dem Fall.
 

zurück

 

Der Löwe träumt vom Esel:
Was du heute kannst besorgen, das verschiebe nicht auf morgen.

von Katrin Halbig und Theresa Kornprobst

Eines Tages lag ein Löwe voll gefressen in seiner Höhle und schlief. Eine Weile später wachte er auf und tappte aus der Höhle heraus. „Heute ist aber ein schöner Sommertag.“, dachte der Löwe, „Da lass ich mir ja lieber die Sonne aufs Fell scheinen, als dass ich in meiner kalten, dunklen Höhle liege.“ So legte er sich vor die Höhle und schlief noch ein bisschen. Inzwischen kam ein Esel und graste auf einer Wiese, die ein Stückchen von der Höhle des Löwen entfernt war. Als der Löwe wieder aufwachte, erblickte er den Esel in der Ferne und dachte sich: „Der Esel wäre zwar eine leichte Beute, denn er ist sehr dumm, aber ich bin schon satt. Er wird schon morgen wieder da sein und Lust habe ich auch nicht darauf, den jetzt zu jagen.“ Der Löwe war fest davon überzeugt, dass der Esel morgen wieder da wäre und er ihn dann jagen könnte. So ging der Löwe in seine Höhle und schlief bis am nächsten Morgen. Am nächsten Morgen, als er wach war, tapste er aus der Höhle und dachte sich: „Den Esel jage ich jetzt gleich, denn ich bin über die Nacht hungrig geworden.“ Doch als er hinaussah, sah er keinen Esel. Er schaute sich immer wieder um, aber er konnte keinen Esel sehen. Verärgert dachte er sich: „Hätte ich ihn gestern gejagt, dann hätte ich etwas zu essen gehabt. Jetzt werde ich vielleicht erst am Abend etwas bekommen.“
Die Lehre dieser Fabel lautet: Was du heute kannst besorgen, das verschiebe nicht auf morgen.


zurück
 
 
 
 

 

 

 

 

 
 
 
 

Auch Vogeljunge müssen klein anfangen:
Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen

 von Eva Kuhr

 Eines Morgens betrachtete die Vogelmutter stolz ihre vier kleinen Vögelchen und dachte sich: “Heute ist es so weit, heute dürfen sie mit mir in die Lüfte schweben. “Als die Kleinen aufwachten und sich streckten, sagte die Mutter: “Auf geht’s! Heute werde ich mit euch fliegen gehen. “Die Kleinen waren begeistert. Nach dem Frühstück hockten alle am Nestrand und sahen der Mutter zu, die elegant durch die Lüfte schwebte. Dann flog sie zum Nest, wo die Kleinen schon auf sie warteten. Sie erklärte ihnen, wie sie die Flügel halten sollten .Zuerst kam das Älteste an die Reihe. Es saß schon in Startposition. Dann sagte die Mutter: “Los geht’s!“ Und das Kleine sprang vom Nestrand ab. Zuerst sah es so aus, als fiele es auf den Waldboden, doch plötzlich schwebte es hoch. Es flatterte mit den Flügeln und siehe da, es konnte fliegen. Bei den anderen funktionierte es genauso. Nur bei dem Jüngsten ging alles schief. Es landete immer auf dem Bauch. Es tat ihm zwar nicht weh, denn der Waldboden war mit weichem Laub bedeckt. Aber dennoch ärgerte sich das Jüngste, dass die anderen schon fliegen konnten. Die Mutter sprach: “Nicht jeder kann gleich alles!“ Doch das Kleine wollte nicht aufgeben. Es wollte wissen, wie es war, wenn man in der Luft schwebte. Die anderen lachten es jedes Mal aus, wenn es wieder auf dem Bauch gelandet war. Die Mutter schimpfte sie, dann hörten sie auf und erkundeten lieber den Wald. Das Kleine war traurig, es wollte so gerne mitfliegen. Die Mutter ermutigte es immer wieder. Als schließlich die Sonne unterging und der Wald sich rot färbte ging, das Kleine, nun schwach und traurig, ins Nest und schlief bei seinen anderen Geschwistern ein. Die Mutter sagte noch: “Morgen lernst du es auch, du hast es heute ja auch schon fast geschafft. “Dann schlief sie auch ein.
Die Lehre dieser Fabel ist: “Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen.“

 
zurück
  
 
 

 

 

 

 

 
 
 

Vom Fuchs und vom Wolf kann man etwas lernen:
Was du heute kannst besorgen, das verschiebe nicht auf morgen

von Christina Brigl

An einem warmen Sommerabend wollte ein Fuchs zum Jagen gehen und sich ein Mittagessen für den nächsten Tag holen. Das Gleiche hatte auch der Wolf vor.
Der Fuchs hatte Glück, nach kurzer Zeit fing er einen Hasen. Der Wolf dagegen fing nicht den kleinsten Leckerbissen. Als der Fuchs den Hasen zerlegt hatte, schleppte er ihn in sein Revier und legte sich daneben schlafen. Das bemerkte der Wolf und dachte: „ Wenn er schläft, werde ich mir seine Beute holen und sie auffressen! So gut ist es mir noch nie gegangen, dass ich  nicht einmal mehr jagen muss! “
Der Fuchs war nach kurzer Zeit schon eingeschlafen. Der Wolf wartete noch eine Weile, bis er sicher war, dass der Fuchs wirklich schlief, und schlich dann zum Revier. Die Höhle lag nicht weit entfernt in einer großen Hecke. Der Wolf schlich ganz leise, weil er den Fuchs durch das Knistern der Äste, die am Boden lagen, nicht wecken wollte. Am Versteck des Fuchses angekommen, war ihm schon mulmig zu Mute, denn er wusste, wenn der Fuchs aufwachen würde, bekäme er großen Ärger. Als er beim Hasenbraten ankam, dachte er: „Wenn ich gleich hier bleibe, muss ich die Beute nicht mitschleppen!“ Das machte er dann auch. Schnell aß er den Hasen auf. Als er das letzte Stück essen wollte, wachte der Fuchs auf, weil das  Schmatzen des Wolfes so laut war. Er war sofort hellwach, als er den Wolf sah. „Was suchst du in meinem Revier?“, wollte er wissen. Darauf erwiderte der Wolf: „ Wenn du den Braten erst morgen gegessen hättest, dann hätten ihn die Mäuse oder andere Tiere schon gefressen!“ Er verschlang das letzte Stück und ging.
Die Lehre dieser Fabel: Was du heute kannst besorgen, das verschiebe nicht auf morgen.
   

zurück
 
   
 

  

 

 

 

 
 
 
 

Der Fuchs legt den Esel herein:
Wer zuerst kommt, mahlt zuerst

von Stephan Schmidt, Gerhard Herrler, Thomas Mayer,
Jonas Finger, Florian Zwießler

An einem schönen Frühlingstag bei Sonnenaufgang trabte der Esel einen Waldweg entlang und traf auf den Fuchs."  Wo läufst du so früh hin, lieber Esel?“, fragte er. „ Zum Bach, ich will der Erste sein, damit ich ganz nah am Ursprung der Quelle bin und nicht das trübe Wasser trinken muss“, antwortete der Esel. „ Dann nimm doch den kürzeren Weg, dass du schneller an der Quelle bist. Gehe durch den Wald und nicht außen herum“, schlug der Fuchs vor. „Danke“, entgegnete der Esel und lief in den Wald. Der Esel verirrte sich zwischen den Bäumen und kam dann auf den Weg zurück, wo er den Fuchs getroffen hatte, doch der war nicht mehr da. Der Fuchs war schon zum Bach gelaufen und trank frisches Wasser.
Nach langer Zeit kam der Esel zur Quelle, aber der Platz am Ursprung war vom Fuchs besetzt. Der Esel stellte sich unter den Fuchs und musste das getrübte Wasser trinken.
Die Lehre dieser Fabel: Wer zuerst kommt, mahlt zuerst.
 

zurück
 
  
 

 

 

 

 

 
 
 
 
 
Neues vom Wolf und vom Fuchs:
Was du heute kannst besorgen, das verschiebe nicht auf morgen

von Stephan Schmidt
 


An einem schönen Herbsttag noch vor Wintereinbruch hatte ein Wolf zwei Rehe gefangen.
Der Wolf legte sich auf eine Lichtung und fraß eines. Das andere versteckte er im nahe gelegenen Gebüsch. Er dachte: „Ich will das eine Reh in meiner Höhle in den Bergen als Wintervorrat lagern, aber jetzt gehe ich noch nicht hinauf. Ich muss erst einmal einen Verdauungsschlaf halten, das Reh bringe ich später in die Höhle.“ Der Fuchs, der den Wolf aus dem Wald beobachtet hatte, sagte zu sich: „So ein saftiges Reh! Ich habe schon seit Tagen nichts mehr zwischen die Zähne bekommen.“ Der Fuchs schlich aus seinem Versteck zu dem Gebüsch, wo der Wolf das Reh versteckt hatte. Der Dieb holte das Wild auf die Lichtung und verspeiste es genüsslich. „ Das war mal wieder was Gutes zum Essen“, sagte er satt. Nach einiger Zeit wachte der Wolf auf und trabte verschlafen zum Gebüsch, wo er das Reh versteckt hatte. Doch es war nicht mehr da! Da sah er den Fuchs, der mit den Resten des Wildes im Gras lag. „Hätte ich doch das Reh vorher in meine Höhle gebracht!", dachte er bekümmert, aber es war zu spät.
Die Lehre dieser Fabel: Was du heute kannst besorgen, das verschiebe nicht auf morgen.


zurück

 

 

 

 

   
 

 
 
 
 
 
 
 

Löwe und Maus zeigen uns:
Hochmut kommt vor dem Fall

von Viola Neue

Es trafen sich einmal an einem warmen Sommertag ein Löwe und eine Maus an der Waldlichtung. Voller Hochmut gab der stolze Löwe an: „Sieh nur, wie meine prächtige Mähne in der Sonne glänzt!“ Doch die kleine Maus störte die Angeberei des Königs der Tiere nicht. Sie war daran gewöhnt. „Lass uns doch im Wald spazieren gehen!“, schlug der Löwe vor. Die Maus stimmte zu und so spazierten sie im Wald umher. Nach einer Weile kamen sie vom Weg ab und verirrten sich im dunklen, kühlen Nadelwald. Die Sonne konnte kaum durch die dichten Bäume scheinen. „Wo sollen wir denn jetzt hingehen?“, fragte die ängstliche Maus mit zittriger Stimme. „Du brauchst keine Angst zu haben, ich kenne den Weg schon!“, behauptete der stolze Löwe,  „Wir müssen einfach geradeaus weiter.“ Doch bald wurde auch er etwas unsicher. „ Vielleicht war das doch nicht der richtige Weg.“, flüsterte die Maus. „ Natürlich, immer der Nase nach!“, brüllte der Löwe. Plötzlich sahen sie einen dunklen, unangenehm riechenden Sumpf, der ihnen den Weg versperrte. „ Wollen wir nicht doch umkehren?“, fragte die Maus schüchtern. „ Pappalapapp!“, rief der Löwe sicher, „ Wir nehmen uns einfach einen Stamm, legen ihn über den Sumpf und marschieren drüber.“ Die Maus konnte nicht widersprechen. Gedacht, getan. Schnell lag der Stamm über dem Sumpf. „Ich gehe zuerst!“, sprach der Löwe hochmütig. Mit einem Satz sprang er auf den Baumstamm. Doch auf einmal brach das Holz und der Löwe stürzte kopfüber in den stinkenden Sumpf. „Hilfe, Hilfe, so hilf mir doch!“, rief er. Die Maus hopste auf einen Ast, der zum Baum daneben gehörte und hängte sich daran, sodass er sich nach unten bog. Der Löwe klammerte sich fest und zog sich am Ast heraus. Er war zwar noch am Leben, aber seine vorher so prächtige Mähne war verklebt und stank fürchterlich.
Der Löwe bedankte sich bei der Maus und war seitdem nicht mehr so hochmütig.
Die Lehre dieser Fabel ist: Hochmut kommt vor dem Fall.

 
zurück
  
 
 
 
 

 

 

 

 

 
 
 
 

Auch der Pfau macht die Erfahrung:
Hochmut kommt vor dem Fall

von Carola Bader

An einem schönen Sommertag kam ein Pfau an einen Bach stolziert, wo die Rehe gewöhnlich tranken. Sein Prachtkleid glitzerte in der Sonne und er fühlte sich viel besser und schöner als sie. Als er den Bach erreichte, machte er sich bei den Rehen bemerkbar, doch das Wild beachtete ihn nicht. Da lachte er streitsüchtig: „Es muss gestern sehr spät gewesen sein, als ihr ins Bett gegangen seid. Ihr seht heute wirklich mal wieder schrecklich hässlich aus." Doch die Rehe sprachen: „Was willst du denn schon wieder hier, du weißt doch, dass du hier nichts verloren hast.“ Der Pfau jedoch hörte nicht und ging arrogant am Bach entlang und dachte: „ Sie sehen doch nicht so glänzend aus wie ich, das wissen sie!“ Die Rehe aber wurden wütend, als er schließlich seine bösartigsten Schimpfwörter über die Lippen ließ, und einigten sich darauf, mit ihm einen Sprung über den Bach zu veranstalten. Am nächsten Tag, stand der Pfau früh auf und bereitete sich auf seinen Sprung vor. Er wusste genau, dass er über den Bach käme und die schönste Figur zeigen würde. Das Wild aber war ganz anderer Meinung. Ein Reh flüsterte: „Dem werde ich es zeigen. Er mag vielleicht schön sein, aber deshalb muss er noch lange nicht im Weitsprung besser sein als wir.“ Schließlich trafen sich das Reh und der Angeber neben dem Bach. Ein anderes Wild pfiff zum Start und beide sprangen los. Das Reh kam knapp an dem Bach vorbei und landete auf festem Boden. Glücklich und fröhlich zugleich drehte es sich um. Doch was war das? Der Pfau stürzte kreischend ins kalte Bachwasser und schrie ängstlich: „Holt mich hier aus dem ekligem Bachwasser raus. Ich werde doch schmutzig.“ Aber das Reh lachte nur und dachte: „ Das hat er nun von seiner Angeberei!“
Die Lehre dieser Fabel ist: Hochmut kommt vor dem Fall.  

 
zurück
 
 

  

  

 

 

 
 
 
 
 
 
 
Die Fabel vom Esel und vom Hasen:
Was du heute kannst besorgen, das verschiebe nicht auf morgen

von Konstantin Schneider

An einem kühlen Herbsttag lag ein Esel faul im Schatten einer Eiche, die auf einer Lichtung im Wald stand. Er lag da und ließ sich vom leichten Wind das Fell streicheln. Plötzlich rief jemand: „Hey, Esel! Steh auf und komm mit mir. Im Wald ist ein Apfelbaum umgefallen und die ganzen schönen Äpfel, an die wir sonst nie herangekommen wären, liegen jetzt am Boden.“ Es war der Hase. Schläfrig sah ihn der Esel an und antwortete: „Hallo, Hase. Ich glaube, ich muss dich enttäuschen. Viel zu müde bin ich, als dass ich mitkommen könnte. Lauf und hole dir Äpfel für den Winter. Morgen werde ich auch kommen.“ Sie sahen sich noch kurz an, dann wandte der Hase sich ab und rannte Haken schlagend in das dichte Gebüsch. Am nächsten Morgen stand der Esel schon früh auf und ging gemächlichen Schrittes den Weg entlang. Er freute schon auf die saftigen Äpfel. Bei dem Gedanken, bald so eine Frucht zwischen den Zähnen zu haben, lief ihm das Wasser im Mund zusammen. Um ihn herum war es angenehm ruhig. Nur ein paar Vögelchen zwitscherten und die nahe Quelle plätscherte. So ging er noch einige Minuten. Als er am Apfelbaum ankam, erschrak er sehr. Kein einziger Apfel war mehr da! Vergeblich suchte er wenigstens einen. Doch die anderen Tiere hatten amTag zuvor alle Äpfel gefressen. Der Esel ärgerte sich über seine eigene Dummheit und trottete mit leerem Magen zurück auf seine Lichtung.
Aus dieser Fabel sollen wir die Lehre ziehen: Was du heute kannst besorgen, das verschiebe nicht auf morgen.

 
zurück
 

  

 

 

 

 

 
 
 
 
 
 
 

Ein besonders fauler Wolf:
Was du heute kannst besorgen, das verschiebe nicht auf morgen.

von Sebastian Haas

Einst lief ein sehr fauler Wolf zu seinem Bau zurück. Schön langsam gingen ihm seine Vorräte aus, und so musste er neues Futter heranschaffen. Doch auf einmal hörte er ein Geräusch. Er rannte in die Richtung, aus der das Geräusch kam. Er vernahm es von dort, wo ein sehr langer Felsvorsprung war. Als er angelangt war, sah er ein riesiges Rudel von Rehen. Das Wasser lief ihm schon im Mund zusammen, doch es war schon spät, der Wolf war müde, und der Weg ins Tal war noch weit. Da dachte sich der Wolf: „Die Herde wird morgen auch noch hier sein! Warum sollte ich mich abhetzen, jetzt, wo ich doch eh schon so schlapp bin?“ Da machte der Wolf kehrt, lief zurück zu seinem Bau und legte sich schlafen. Doch am nächsten Tag, als der Wolf in das Tal rannte, sah er, dass die Herde schon wieder weiter gezogen war. Da ärgerte sich der Wolf so sehr, dass er auf die nächste Klippe rannte, und sich hinabstürzte.
Die Lehre, die wir aus dieser Fabel ziehen, ist: 
Was du heute kannst besorgen, das verschiebe nicht auf morgen.                  

 
 zurück
 
 
 
 
 
 
 

 

 

 

 

 

 

Das wird die Füchsin nie vergessen:
Was du heute kannst besorgen, das verschiebe nicht auf morgen

von Franziska Bittner

 An einem Montagmorgen wollte eine Fuchsmutter einen Sack voll Nüsse bei Frau Eichhörnchen besorgen. Aber als sie gehen wollte, dachte sie sich: „Ich habe jetzt keine Lust, ich ruhe mich lieber aus und lade meine Freundinnen zum Teetrinken ein. Die Nüsse können auch bis morgen warten.“ So ruhte sie sich aus und anschließend rief sie die anderen Fuchsdamen an, um sie zum Teetrinken einzuladen. Als sie am Abend ins Bett ging, rief eines ihrer Jungen: „Mama! Mir ist schlecht und ich habe Kopfweh. Komm schnell!“ Die Füchsin sprang auf und eilte zu dem Jungen. Aber als sie bei ihm war, stellte sie fest, dass es Fieber und eine ganz selten auftretende Krankheit hatte. Man konnte sie nur heilen, wenn man Nüsse und frische Milch hatte. Das Junge sagte: „Mama? Muss ich jetzt sterben?“ „ Nein! Ich brauche nur Nüsse, denn frische Milch von der Ziege habe ich schon! Warte bis morgen, dann kannst du die Nussmilch trinken und wirst wieder gesund.  Schlafe jetzt weiter! Gute Nacht.“ Die Mutter machte sich Vorwürfe, denn der Nusssack wäre schon für Montag bestellt gewesen.
Am nächsten Morgen eilte sie gleich zu Frau Eichhorn, ohne vorher nach ihrem kranken Jungen zu sehen. Ihr Mann wusste nichts von dem todkranken Jungen, denn er war gestern Abend noch nicht nach Hause gekommen. Als Frau Fuchs mit der Nussmilch ins Zimmer kam, sah sie ihren Sohn tot im Bett liegen. Dann fingen die Füchsin wie ihre anderen Jungen zu weinen an. Der Vater kam ins Zimmer und sah seinen Sohn ebenfalls tot im Bett liegen. Seine Frau sagte: „Es ist alles meine Schuld. Ich hätte die Nüsse schon gestern holen müssen, aber statt dessen habe ich mit meinen Freundinnen Tee getrunken.“ 
Und die Lehre dieser Fabel: Was du heute kannst besorgen, das verschiebe nicht auf morgen.  

 
zurück
 
    
 
 
 
 
 
 

 

 

  

 

 

Meister Lampe merkt zu spät:
Wer zuerst kommt, mahlt zuerst

von Johanna Graf, Sophia Mosandl, Annika Fischer und Christina Brigl

 
An einem schönen Sommertag im Mai trafen sich Fuchs und Hase auf dem Weg nahe der Wiese.
Listig fragte der Fuchs: „Wo willst du hin, Freund? “ „Ich gehe zum Bach, verehrter Fuchs“, antwortete Meister Lampe. „Darf ich mitkommen?“, bat der Fleischfresser. „Ja ! Wir können doch ein Wettrennen zum Bach machen. Wer zuerst da ist, darf an der Stelle trinken, wo das frischeste Wasser fließt “, sprach der Hase. „Einverstanden“, sagte der Fuchs, „Aber damit keiner schummeln kann, holen wir den Kranich. Er soll der Schiedsrichter sein. “ Der Hase nickte, beide Tiere liefen los und holten den Kranich. Sie gingen zusammen auf den Waldweg, wo das Rennen stattfinden sollte. Fuchs und Hase stellten sich in Position und der Kranich sprach laut: „Auf die Plätze! Fertig! Los!“ Beim letzten Wort sprinteten die zwei Wettläufer los. Der Vogel flog über ihnen und überprüfte, dass keiner mogelte. Der Hase lag vorne, aber der Fuchs war dicht hinter ihm. Jetzt hatten beide die Hälfte der Strecke erreicht, doch plötzlich stolperte der Fuchs und fiel zu Boden. Stöhnend blieb er am Waldweg liegen.  Der Hase bremste: „Hast du dich verletzt? Soll ich dir helfen?“ „Nein, nein! Geht schon“, antwortete der Fuchs mit schwacher Stimme. Jetzt sprang er auf und schubste den Hasen zur Seite. Der Kranich war schon über den Wald geflogen und wartete am Ziel. „Hey!“, rief Meister Lampe und lief entrüstet hinter her. Tränen standen in seinen Augen. Er war jetzt auch am Ziel, am Silberbach, angekommen. Der Fuchs stand triumphierend am Hügel und genoss das kalte Wasser. Der Hase trottete zum unteren Ende und blickte traurig ins trübe Wasser. Der Kranich stellte fest: „Der Gewinner ist der Fuchs!“ „Ha! Ha! Tja, wer zuerst kommt, hat einen Vorteil“, rief der Gewinner dem Verlierer zu.
Wir lernen daraus: „Wer zuerst kommt, mahlt zuerst!“

 
zurück
 
 
 

 

 

 

 
 
 
 
 
 
 
 

Der Wolf unterliegt dem Löwen:
Wer zuerst kommt, mahlt zuerst

von Sophia Mosandl

 In einem großen Wald lebte ein starker Wolf, der schon seit vier Tagen nichts mehr zu essen bekommen hatte. Da erblickte er ein junges Reh, das durch den Wald sprang. Er verfolgte es gierig, da ihm das Wasser im Mund zusammenlief. Das Reh war nur noch ein paar Meter vom Wolf entfernt, als plötzlich der mächtige Löwe dem ängstlichen Kitz den Weg versperrte. Es wich auf die Seite aus und wurde nun von zwei Jägern verfolgt. Das arme Tier war außer Atem und wurde von den beiden Fleischfressern eingeholt. Da der Wolf schwächer und langsamer als der Löwe war, war er dem König der Tiere unterlegen. Gierig packte der Löwe das Reh und wollte es zerreißen, als der Wolf plötzlich sagte: „Hey, das ist meine Beute. Ich habe das Reh zuerst gesehen!“ „Aber ich habe es zuerst gepackt!“, sprach der egoistische Löwe. Darauf konnte der Wolf nichts mehr sagen. Er war still und überließ dem gierigen Löwen seine Beute. Eingebildet sah der König der Tiere zum immer noch hungrigen Wolf und sagte: „Tja, Wolf, wer zuerst kommt, mahlt zuerst.“
Diese Fabel sagt uns: Nicht jeder, dem sein Anteil zusteht, bekommt ihn auch, wenn es jemanden gibt, der schneller ist.

 
zurück
 
 
 
 

 

 
 

 

 
 
 
 

 

 

 

Auch der Löwe sollte nicht vergessen:
Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen

von Annika Fischer

An einem sonnigen Tag im Frühling trafen sich ein kleiner Luchs und ein junger Löwe zur Jagd an einer Lichtung mit vielen Rehen.
 „Komm! Lass uns ein Reh umkreisen und es dann erlegen!“, rief der junge Luchs. „Eine gute Idee!“, antwortete der Löwe. Die ersten Blumen blühten schon auf und eine leichte Brise war zu spüren. So trug der Wind den Geruch der beiden Jäger von der Herde weg. Leise pirschten sie sich an und umkreisten die Rehe. Der junge König der Tiere, der gerade ein geschwächtes Tier beäugte, sprach zum Luchs: „Ich, der Starke, werde das Reh ohne deine Hilfe erlegen.“ Da legte sich ein Reh auf den Boden, um zu verschnaufen. „Jetzt!“, brüllte der Löwe. „Aber du hast doch noch nie in deinem Leben einem Tier die Kehle durchgebissen!“, entgegnete der Luchs. Der kleine Löwe sagte verärgert: „Ich kann alles!“ Doch da war sich der Luchs nicht so sicher: „Lass mich dir helfen, es wird dir sonst entwischen. Keiner kann so etwas auf Anhieb!“ Doch der Löwe beachtete ihn nicht mehr. Er stürzte sich auf das geschwächte, ahnungslos am Boden liegende Reh. Die anderen stürzten in alle Richtungen davon. Der Luchs beobachtete den jungen Löwen skeptisch. Der unerfahrene Löwe verletzte das Tier leicht an der Flanke und drehte sich siegessicher zum Luchs um und prahlte: „Da! Ich hab es!“ Doch das Reh nutzte die günstige Gelegenheit, entwischte und humpelte in den Schutz des Waldes zurück zu seiner Herde.
Die Lehre dieser Geschichte lautet: Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen.
  

zurück
 
 

  

 

  

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

Die Gerechtigkeit siegt:
Wer zuerst kommt, mahlt zuerst

von Manuel Soares da Silva

Der alte, schwache Löwe lag an einem Tag gemütlich in seiner Höhle. Er verkündete seinem Schreiber, dem Reiher, dass ein Wettbewerb um den Thron des Löwen veranstaltet werden sollte. Es kamen viele zu diesem Wettbewerb, auch der Fuchs.  Alle Tiere, die teilnahmen, sammelten sich vor dem Eingang der Höhle des Löwen. Der Löwe trat heraus. Mit ausgestrecktem Kopf brüllte er über die Klippe. Er wolle auch seinen Sohn teilnehmen lassen, um seinen Thron zu verteidigen.  Er brüllte mit rauer Stimme in die Menge: „Liebe Bewohner des Waldes, die Aufgabe wird sein, dass die vier Besten zu einem Wettlauf zu dem großen Felsen antreten müssen. Man muss den Wald und die Kornfelder durchqueren! Der, der als Erster den Felsen erreicht hat, wird neuer König der Tiere!" Er suchte die Besten heraus und alle vier gingen an den Start vorm Waldrand. Der Reiher gab das Zeichen für den Start. Der schlaue Fuchs mit seinem rotbraunem Fell, der große Bär, der stattliche Sohn des Löwen, der flinke Hase und das flauschige Schaf rannten in den  Wald. Der schlaue Fuchs wollte unbedingt den Thron des Löwen erringen. Er kämpfte aber nicht mit fairen Mitteln. Da sich im dichten Wald keiner so gut auskannte wie der Fuchs, schlich er sich hinterlistig zum Schaf und erlegte es. Er versteckte es an einem Platz, den nur er kannte. Er dachte sich: „Jetzt hab ich nur noch drei Gegner!" Er lockte den Bären mit etwas Honig zu einer Schlucht. Der Bär fiel hinein und der Fuchs rannte zu den Kornfeldern. Dort wartete er hinter einer Reihe von Kornreihen, die an diesem schönen Tage in der Sonne strahlten. Da sah er den Hasen anhoppeln. Blitzschnell schnappte der Fuchs zu und ließ den Hasen liegen. Er hatte nur noch den Löwen, den Sohn des Königs der Tiere, im Visier. Doch er konnte den Löwen nicht erblicken. So dachte er: "Ach, der wird noch im Wald umherirren! Da werd ich doch zum Endspurt ansetzen!" Er rannte zum Rand der Kornfelder. Jetzt nur noch über den Hügel und - wen sah er da? Den Löwen, dessen Mähne im leichten Wind wehte. Der Fuchs schrie:" Was machst du den hier?" Der Löwe brüllte:" Wah, wer zuerst kommt, mahlt zuerst!" Und so wurde der Löwe zum neuen König. Der Fuchs wurde verbannt, denn man hatte seine unfairen Mitteln entdeckt.
Die Moral der Geschichte: Wer zuerst kommt, mahlt zuerst.
 

zurück
 
 
 
 
 

 

 

 

 

 
 

 

 

Einmal trifft es auch den Fuchs:
Hochmut kommt vor dem Fall

 von Jennifer Everaert        

Einst stolzierte ein Fuchs an einem Kranich vorbei und stahl diesem das Futter. Der Kranich schaute erst nur verdutzt, doch dann wurde er wütend: „Warte, Fuchs, das ist meine Beute!“ Der Fuchs aber sagte nur kurz: „ Du bist es doch gar nicht wert, so einen Leckerbissen zu bekommen. Ich dagegen habe das Recht darauf!“ Der Kranich flog wütend davon. Der Fuchs aß gemächlich den Fisch auf und ging dann durch den herbstlichen Wald. Die Blätter knirschten unter seinen Füßen und er genoss die frische Luft. Von weitem schon sah er den Kranich, der gerade wieder einen Fisch aus dem vor ihm liegenden Fluss gefangen hatte. Jetzt wurde er wütend, denn er meinte, dass er ein Anrecht auf die Beute  hätte. Er rannte auf den Kranich zu und knurrte: „Hey, du hast nicht das Recht auf den Fisch, das haben nur die Besten! Also gib ihn her!“ Der Kranich aber fühlte sich sicher, denn der reißende Fluss zwischen ihnen war zu breit, als dass der Fuchs hätte darüber springen können. Doch dieser, von seiner Arroganz gepackt, lief auf den Abgrund zu und dachte: „ Das schaffe ich doch locker!“ Er sprang ab, doch die Klippe auf der anderen Seite war zu weit entfernt. Der Fuchs konnte sich an der Kante der Felswand festklammern, doch er konnte sich kaum mehr halten. Er schrie: „So hilf mir doch, Kranich!“ Doch der Kranich nahm nur seinen Fisch und flog davon. Der Fuchs verlor den Halt und stürzte ins Wasser. Der Fluss riss ihn mit sich. Am nächsten Tag wurde der Fuchs tot ans Ufer gespült.
Die Lehre dieser Fabel lautet: Hochmut kommt vor dem Fall.