Beiträge aus dem 
aktuellen Schuljahr

 

 

 

K13 auf den Spuren großer Verhaltensforscher

Erster Abiturjahrgang des Beilngrieser Gymnasiums forscht im Tiergarten

Am Mittwoch, den 28.11.2007, besuchte die K13 des Gymnasiums Beilngries den seit 1912 bestehenden Nürnberger Tiergarten, der besonderen Wert auf Erlebnis, Forschung, Artenschutz und Bildung legt. Abweichend von einem typischen "Geo-Zoo", bei dem die Arten eines Lebensraums auch im Zoo-Areal nebeneinander "wohnen", herrscht in Nürnberg eine freiere Gestaltung. Aufgrund eines besonders strikten Denkmalschutzes, der im Jahr 1939 von den Nationalsozialisten besetzten und umgestalteten Gebäude, ist die Zooverwaltung vor allem auf Außenanlagen angewiesen. Parallel zum derzeit behandelten Unterrichtsstoff untersuchten die Kollegiaten das Verhalten einzelner Tiere. Insgesamt gibt es im Tiergarten 2100 Individuen aus 300 verschiedenen Tierarten. Aus aktuellem Anlass, dem geplanten Bau einer Delphin-Lagune im Wert von 17 Mio. Euro, befassten sich die Kollegiaten genauer mit den "Großen Tümmlern". Ethische Bedenken, in wie weit es zu verantworten ist, die Delphine ihrer natürlichen Umwelt zu Forschungs- und Schauzwecken zu entziehen, sollen durch den Bau der Lagune relativiert werden. Das Training der "Tümmler" läuft nach dem Prinzip der instrumentellen Konditionierung ab, wobei das Tier für ein zufällig gezeigtes und daraufhin gelerntes Verhalten belohnt wird. Durch Vergesellschaftungen, wie zum Beispiel der "Großen Tümmler" mit Seelöwen, wird ein realitätsnaher Lebensraum geschaffen und der Zoo für Mensch und Tier zum Erlebnis. Auch die Vielfalt der Tierarten und die Qualität der Gehege sollen besonders Familien mit Kindern und Senioren ansprechen, wofür ein im Vergleich zu manch anderen Tiergärten humaner Eintrittspreis verlangt wird. Dadurch kann aber nur die Hälfte des Etats gedeckt werden, weswegen der Zoo als eine Dienststelle der Stadt kofinanziert wird. Dies ist nötig, da die Energie- und Personalkosten, sowie die täglichen Futterkosten in Höhe von 1000 € in der Summe die Eintrittsgelder übersteigen. Auch ist der Tiergarten keine AG oder GmbH mit der Stadt als Teilhaber wie es bei anderen Zoos üblich ist, sondern Eigentum der Stadt Nürnberg. Ferner wird es als besonders wichtig erachtet, den Bezug zwischen Wirtschaft, Lebewesen und dem Besucher herzustellen, um zu verdeutlichen, dass jeder zur Sicherung des natürlichen Lebensraums der Tiere beitragen kann. Als einfaches Beispiel nannte uns Zoopädagogin Reinhard, die uns durch den Zoo begleitete und die einzelnen Gehege erläuterte, das Recycling alter Handys. Auf diesem Weg kann Metall wieder verwendet werden, das in großen Mengen in Gebieten abgebaut wird, in denen der Berggorilla lebt. So wird dessen Lebensraum geschützt und der Fortbestand seiner Art in freier Wildbahn gesichert. Insgesamt kann man von einer durchaus gelungenen und interessanten Exkursion sprechen, bei der biologische und wirtschaftliche Grundlagen vermittelt wurden. Ein besonderer Dank gilt den begleitenden Lehrkräften - allen voran StRin Nicole Porschke, die die Exkursion organisiert hat, sowie StRin Melanie Schubert-Gründel und OStR Martin Graf.

Christina Hackner
Fabian Zach
LK Wirtschaft und Recht, K13, Gymnasium Beilngries