Beiträge aus dem 
aktuellen Schuljahr

 

 

Beilngrieser Gymnasiasten auf Austauschreise in den USA

Eine aufregende und unvergessliche Zeit erlebten 26 Schülerinnen und Schüler der 10. und 11. Jahrgangsstufe des Gymnasiums Beilngries zusammen mit den begleitenden Lehrkräften Monika Kloss und Jens Habermann während eines knapp dreiwöchigen Schüleraustauschs in Chatham, New Jersey. Der gute Kontakt mit der Chatham High School besteht nun schon seit einigen Jahren und dank der perfekten Organisation der dortigen Deutschlehrkraft Jennifer Zimmerman verlief die Reise an die Ostküste der USA auch diesmal reibungslos. Die Freude über das Wiedersehen - einige Austauschpartner kannten sich bereits vom Besuch der Amerikaner in Beilngries im Juli des vergangenen Jahres - bzw. das Kennenlernen war auf beiden Seiten sehr groß, als die Reisegruppe am Ostermontag nach ihrer Ankunft am Flughafen Newark von den amerikanischen Gastfamilien lautstark und mit riesigen, selbstgebastelten Plakaten empfangen wurde.


Das Programm der ersten beiden Tage beinhaltete neben einem üppigen gemeinsamen Frühstück bei einer Gastfamilie, der Begrüßung durch die Schulleitung und einer Führung durch die Räumlichkeiten der Chatham High School auch den Besuch des Unterrichts, bei dem die Beilngrieser viele neue Eindrücke vom amerikanischen Schulleben sammeln konnten: ob die endlose Autoschlange vor dem Haupteingang vor Schulbeginn, das komplizierte, alle vier Tage variierende Stundenplansystem, die tägliche Unterrichtszeit von 7:40 bis 14:35, der allmorgendliche Treueschwur gegenüber der Nation und der Flagge der USA, die vielfältige Auswahl an Fächern, die die Schüler belegen können, der hohe Stellenwert von diversen Sportarten wie Lacrosse, Basketball, Baseball, Soccer oder Schwimmen, das nicht vorhandene Handyverbot, die festen Klassenräume der Lehrkräfte oder auch Schüler, die auf dem Gang Tests nachschreiben - das alles war ungewohnt. Die Gastgeber beantworteten die vielen Fragen jedoch geduldig und bemühten sich herzlich um "The Germans", die vor allem in den Deutschstunden im Mittelpunkt standen und ihrerseits von Erfahrungen aus ihrer Heimat berichteten. So hatte jeder deutsche Teilnehmer zu einem bestimmten Aspekt deutscher (bayerischer, fränkischer) Kultur eine Präsentation vorbereitet, die im Laufe des Aufenthalts immer wieder zu einem vielfältigen interessanten Gedankenaustausch führte. Auch beim Besuch diverser Grund- und Mittelschulen in Chatham, wobei sich die gastgebenden Schüler bei der Begegnung als gründlich vorbereitet erwiesen und sich lustigerweise mit modernen deutschen Vornamen wie Dirk, Hans oder Gunther vorstellten, zeigte sich deutlich die Aufgeschlossenheit und das Interesse der amerikanischen Schüler an den Gästen, die lange Zeit Rede und Antwort stehen durften. Die Zeit in Chatham mit den Gastfamilien war geprägt von einer sehr offenen und warmen Atmosphäre. Nicht nur im Schulalltag, auch in der Freizeit und an den Wochenenden. Denn immer wieder fanden sich Schüler zu gemeinsamen Unternehmungen wie Pizza- oder Eisessen zusammen, wurden zu verschiedenen abendlichen Partys eingeladen, knüpften neue Freundschaften oder unternahmen mit ihren Gasteltern Reisen nach Philadelphia, Williamsburg, an die Atlantikküste, zu Baseball- oder Eishockeyspielen der dortigen Profiligen oder nach New York City. Nicht zuletzt spiegelte sich das gute Verhältnis zwischen allen Beteiligten beim gemeinsamen Abschlussabend in der Cafeteria der High School wider, bei dem die Deutschen mit einem sehr lustigen Programm mit Gesang und Spielen durch den Abend führten und die Gasteltern ein riesiges, leckeres Buffet zubereiteten. Der Abend endete mit einer tollen Bildershow über die gemeinsam erlebte Zeit. Neben dem Aufenthalt in den Familien standen natürlich auch einige Exkursionen in die Metropolen der Ostküste auf dem Programm, die für die Teilnehmer die Highlights beim diesjährigen Schüleraustausch darstellten. So wurde an insgesamt drei fast sommerlichen Tagen New York City erkundet. Zunächst sorgte Downtown Manhattan schon bei der Überfahrt mit der Fähre über den Hudson River für leuchtende Augen, beeindruckte Gesichter und ungläubiges Staunen ob der riesigen, unglaublichen Dimensionen und glitzernden Fassaden der Wolkenkratzer, später ob der Vielfalt der Gerüche und Geräusche und des ameisenhaften Gewusels von Menschen und Autos in den Straßenschluchten dieses Teils des "Big Apple", der live und in Farbe doch ganz anders erscheint, als auf den bekannten Fotos in den Schulbüchern. Neben der Wall Street, dem Mittelpunkt der Finanzwelt, und der Gegend um den South Street Seaport und Ground Zero stand ein Abstecher mit dem Boot vorbei an der Freiheitsstatue zu Ellis Island, einer kleinen vorgelagerten Insel, die für Millionen von Einwanderern zwischen 1892 und 1934 das Tor nach Amerika bedeutete und heute ein sehr informatives Museum beherbergt, auf dem Plan. Bei einem weiteren Tagesausflug zeigte sich New York von seiner heißen, stickigen Seite, wobei es sich als Glücksgriff erwies, dass der Central Park, die grüne Lunge Manhattans, das Hauptziel des Tages war und viele Schüler bei einem Picknick entspannen konnten und dort einige Stunden zur freien Verfügung hatten. Ein letzter Tag, der für einen unvergesslichen, atemberaubenden Blick von der Aussichtsplattform des Rockefeller Buildings sorgte, wurde mit dem Besuch eines Broadway-Musicals und der benachbarten schillernden Glitzerwelt des Times Square gekrönt.




Die abschließenden zwei Tage des USA-Aufenthalts verbrachte die Gruppe aus Beilngries in Washington D.C., bevor es Ende April mit dem Flieger wieder in Richtung Heimat ging. Wie schon zuvor in New York, war auch der Aufenthalt in der Hauptstadt der Vereinigten Staaten dank hervorragender Organisation und Betreuung der einheimischen, ortskundigen Reiseführer ein großes Erlebnis, bei dem diverse Museen auf der Washington Mall, das Kapitol und mehrere Denkmäler verschiedener früherer Präsidenten besichtigt wurden. Und natürlich führte der Weg auch um das Weiße Haus herum, das im Vergleich zu vielen anderen Bauten eher etwas klein geraten wirkte, auch wenn sich darin der Amtssitz des vielleicht mächtigsten Politikers der Welt befindet. Was bleibt, sind eine Menge toller Erfahrungen und Begegnungen für alle Beteiligten und die Vorfreude auf weitere Besuche aus Chatham im nächsten Schuljahr und einer weiteren Schülergruppe aus ganz New Jersey, die bereits Ende Juni in Beilngries erwartet wird.

StR Jens Habermann