Beiträge aus dem 
aktuellen Schuljahr
 


Geschichten aus der Deutsch-Intensivierung


Hatschitschi, das Biest der Zeiten


Kapitel 1
"Hallo Antonia!", begrüßte ich meine Freundin. "Schön, dich zu sehen, Laura!", antwortete sie. Erst eine Viertelstunde später keuchte Julia den Berg herauf. Typisch Julia, sie war mal wieder zu spät! "Sorry, Mädels, ich musste noch duschen, weil mein Hase mir auf die Hosen gepinkelt hat", entschuldigte sie sich. "Schon gut, Julia", antwortete ich. Sogleich stürzten wir uns auf unsere Räder und fuhren los. Schon jetzt traten wir heftig in die Pedale und waren so richtig in Form.
(Quelle:http://urkostmitbrigitte.de/bilder/19-4wald.jpg)

Nach einer Weile entdeckten wir eine kleine Quelle. Da schlug Antonia vor: "Wie wär's mit einer kleinen Ruhepause?" Sogleich stimmten Julia und ich zu. Deshalb hielten wir an und machten gemütlich Rast. "Kann ich bitte mal das Trinken haben?", fragte ich. Darauf erwiderte sie: "Äh, … ups, tut mir leid, das habe ich vergessen." "Ich habe aber Durst!", nörgelte Julia. Genervt blickten Julia und ich zu Antonia hinüber. Sie starrte verlegen auf den Boden und stotterte: "Vielleicht könnten wir ja aus der Quelle dort drüben trinken." Wir gingen auf die Idee ein und näherten uns der Quelle. Kurz zögerten wir drei, doch dann trat Julia vor und nahm einen kräftigen Schluck. Jetzt trauten wir uns auch. Doch was war das?! Pure Schwärze umhüllte uns und ein Schauer lief mir über den Rücken. Der Boden! Sieben kleine Männchen zogen uns den Boden unter den Füßen weg. Am liebsten hätte ich geschrien, doch es schnürte mir die Kehle zu.

Kapitel 2
Plötzlich kam ein leichter Wind auf. Er wurde stärker und stärker. Was nun? Meine Füße fühlten sich wie Gummi-Twist an. Es war schrecklich! Wir waren wie gelähmt. Was ging hier vor? War das das Ende? Doch da! Wir hatten wieder festen Boden unter unseren Füßen. "Da! Seht mal!", rief Antonia erfreut. "Ja, ich sehe es auch, was ist das?", fragte Julia etwas erleichtert. "Kommt, lasst uns die Sache genauer betrachten!", schlug ich vor. Sogleich stimmten mir meine Freundinnen zu. Zaghaft näherten wir uns diesem schwachen Lichtstrahl. Etwas komisch war uns schon dabei zumute, doch wir gingen tapfer weiter. Eine Tür, warum konnte sie leuchten? Es war uns ein Rätsel. Außerdem war sie wunderschön geschmückt. "Sollen wir sie öffnen?", fragte Julia etwas ängstlich. "Okay, wir können doch mal schauen, oder?", antwortete ich. Meine Freundinnen nickten und wir atmeten einmal ganz tief ein und aus. Zaghaft legte ich meine Hand auf die Türklinke und drückte sie hinunter. Ein Schauer lief mir über den Rücken. Jetzt war es soweit. Die Tür stand offen und was wir da sahen, hätte ich wirklich nicht erwartet. Drei kleine blaue Baby-Elefanten mit Flügeln befanden sich vor uns. Fröhlich trompeteten sie uns ein Liedchen vor. "Oh Gott, sind die süß!", rief ich entzückt. "Willkommen im Land der bösen Hexe Hatschitschi", begrüßte uns einer der Drei. "Was ist hier los?", schoss es mir durch den Kopf. "Wieso sind wir hier?", fragte Antonia verblüfft. "Keine Angst, tretet ein, fühlt euch wie zu Hause, aber bitte stellt keine Fragen mehr!", meinte der kleinste verlegen. Und bevor ich's vergesse: Ich bin Hörli, das ist Finna und das ist Manjacke", fügte er noch hinzu. Wir schluckten. Dann aber traten wir doch etwas neugierig näher in den Raum und blickten uns um. Es war schön, endlich wieder Tageslicht zu sehen. Auf einmal zupfte Antonia mich am Ärmel und rief erstaunt: " Wow Laura, schau mal, was wir anhaben!" Es war uns ein Rätsel, warum wir nicht mehr unsere Alltagskleider trugen, sondern wunderschöne Kleider. Meines war lila mit silbernen Glitzer-Pailletten, Julias Kleid war türkis mit kleinen goldenen Blümchen und Antonias Kleid war orange mit kleinen grünen glimmernden Punkten.

(Quelle:http://www.kukuk-wettenberg.de/images/hoehle.jpg)

Ich stellte mir so viele Fragen: Wie waren wir hierher gekommen? Wieso waren wir hier? Weshalb sollten wir keine Fragen stellen? Was hat es mit der bösen Hexe Hatschitschi auf sich? Wieso tragen wir solche Kleider und wie kommen wir hier weg? Doch ich hatte keine einzige Antwort auf meine Fragen.

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