Mathematikunterricht
am Gymnasium heißt nicht nur, den Schülerinnen und Schülern sicheres
Rechnen unter Verwendung der Rechengesetze beizubringen, sondern
vielmehr, dass sie auch lernen,
- zu argumentieren
– dazu gehört, eigene Aussagen verständlich mitzuteilen und zu
begründen, Aussagen zu überprüfen, sich an Vereinbarungen zu halten,
folgerichtige Schlüsse ziehen und Scheinargumente als solche zu
entlarven
- Situationen zu mathematisieren
– das können Anwendungen aus dem Alltag, dem
Berufsleben, aber auch Spielsituationen sein
- Objekte nach Vorschriften zu klassifizieren
– zum Beispiel Zahlen nach ihrer Teilbarkeit oder
Brüche nach ihrer Größe zu sortieren, geometrische Objekte nach
Symmetrieachsen
- zu generalisieren und zu spezialisieren
– das heißt, vom Speziellen zum Allgemeinen und umgekehrt
- zu formalisieren
- das Zeichnen und Interpretieren von Diagrammen sei hier beispielhaft genannt
- zu analogisieren
- gelernte Begriffsbildungen und Verfahren werden auf neue Situationen übertragen.
Eine besonders große Bedeutung hat die Mathematik
in Zusammenarbeit mit dem Fach Physik. Dinge, wie das sichere Umformen
und Lösen von Gleichungen, der Umgang mit Wurzeln und Potenzen, aber
auch die Beherrschung der Umwandlung von Einheiten, sind für die Physik
als grundlegende Voraussetzungen notwendig. Aber auch für die Fächer
Biologie, Chemie oder Informatik hat das Fach Mathematik seinen Beitrag
zu leisten.
Natürlich soll den Kindern und Jugendlichen die
Beschäftigung mit mathematischen Inhalten auch Spaß machen und wir
wollen ihr Interesse wecken, sich mit mathematischen Dingen auseinander
zu setzen, wie zum Beispiel mit dieser schönen Aufgabe:
„Anderthalb Hühner legen in anderthalb Tagen anderthalb Eier. Wie viel Eier legen dann sechs Hühner in sieben Tagen?“
Undine Behrendt |